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Cordula Stratmann

Drollige Verzweiflung

VON MARIANNE KOLARIK
Kölner Stadtanzeiger vom 14.10.2003

Cordula Stratmann und die 'Ladies Night' ergeben
eine geballte Ladung an weiblicher Komödiantik.

Man nimmt es Cordula Stratmann ab, wenn sie in der 'KulturKircheKöln' gesteht, beim Schreiben unbekannte Seiten an sich kennen gelernt zuhaben. Wenn sie von Qualen und Schreibblockaden berichtet, die zu katastrophalen Löchern in ihrer ansonsten geordneten Welt werden, wird ein kleiner Kosmos aus tückischen Gegenständen, ungezogenen Zeitgenossen und möglichen Belustigungen sichtbar: Lebenshilfe zum Lachen und Schmunzeln!
Wem der anhaltende Klagegesang über den Mangel an guten weiblichen Comedians noch in den Ohren hallt, der wird sich angesichts der vier Frauen der 'Ladies Night' in der Comedia gewundert haben. Ein Fallbeispiel an Witz, handwerklicher Präzision und Originalität ist die Clownin, Tänzerin, Akrobatin und Musikerin (Tuba und Alphorn) Rosemie Warth. Ihre drollig-verzweifelten Versuche, das Frauenklischee einer verführerischen Entertainerin zu bedienen und zugleich zu
konterkarierten, ist allererste Unterhaltungskunst.
Ganz anders Tina Teubner aus Köln, die Poetin unter den Musikkabarettistinnen: Mit ihrem Begleiter Ben Süverkrüp am Flügel legt sie im 'Glücksgalopp' eine Performance hin, in deren Verlauf ihre reizende Cousine eine ebenso entscheidende Rolle spielt wie die 'blöden Leute' auf einem erträumten Kreuzfahrtschiff und Campinggeschirr aus Plastik. Mit persönlichen Geständnissen und klugen Reflexionen schwimmt die Hamburger 'Rachegöttin' Lisa Politt gegen den Strom.

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